Executive Master in Soft Power und Kulturdiplomatie in der Außenpolitik
Der Lehrgang beginnt mit einer Analyse der athenischen Strategie im Peloponnesischen Krieg und leitet daraus Schlussfolgerungen zu ihren Ergebnissen ab. Die Politik Athens gegenüber Melos dient als Fallstudie. Bevor die Kulturdiplomatie als zentraler Vektor der Außenpolitik behandelt wird, ist es besonders wichtig, den Kulturbegriff zu definieren, da er die Natur dieser Diplomatie bestimmt und sie zugleich von den Methoden und Praktiken der traditionellen Diplomatie unterscheidet. Die begriffliche Analyse von Kultur und Ideologie vermittelt den Studierenden einen klaren Rahmen für die Abgrenzung zwischen interkulturellem Dialog und Propaganda. Die Unterscheidung dieser beiden Konzepte hilft, den Ursprung der Begriffe „Public Diplomacy“ und „Kulturdiplomatie“ zu verstehen. Im wissenschaftlichen Feld der Politikwissenschaft gehört der Machtbegriff seit jeher zu den zentralen Themen der internationalen Beziehungen. In der heutigen vernetzten und digital geprägten Welt ist die Fähigkeit eines Staates oder privaten Akteurs, internationale Öffentlichkeiten zu beeinflussen, wichtiger denn je. Folglich untersucht der Kurs den Einsatz von Soft Power als Einflussinstrument im internationalen Handeln von Staaten. Der Ruf eines Staates bestimmt maßgeblich seine Fähigkeit, Allianzen zu bilden, Kredite zu gewähren, Tourismus anzuziehen oder große Sportereignisse auszurichten.
Module und Inhalte
Lernziele
Der Kurs zielt darauf ab, Fragen der Kulturdiplomatie und der Soft Power zu erschließen—beides Themen, die im öffentlichen und akademischen Diskurs bislang nicht hinreichend erörtert wurden. Ziel ist es, den Teilnehmenden einen umfassenden Rahmen der Soft-Power-Dimension als strategisches Instrument in zwischenstaatlichen Beziehungen zu vermitteln. Insbesondere untersucht der Kurs die Theorie der Kulturdiplomatie und der Soft Power, analysiert die Interaktion staatlicher und nichtstaatlicher Akteure im internationalen Kontext, führt eine vergleichende anthropologische Studie der Weltreligionen durch, die den Studierenden ein umfassendes Verständnis der Kulturen der Völker ermöglicht, und schließt mit Fallstudien zu China, Frankreich, dem Vereinigten Königreich, den USA, Russland, Brasilien, Indien, Deutschland und der Türkei im Bereich kultureller Außenpolitik. Parallel dazu findet eine einführende Diskussion über zentrale internationale Fragen statt, etwa Armut und ungleiche Entwicklung, Menschenrechte, die Verbreitung der Demokratie und Terrorismus.
Berufliche Perspektiven
Der Executive-Master-Studiengang bietet verschiedene Beschäftigungsmöglichkeiten:
• Kulturmanager/in
• Kulturreferent/in (Kulturattaché)
• Museumsmitarbeiter/in
• Reiseleiter/in
• Projektmanager/in
• Kulturmittler/in
• Kommunikationsmanager/in
Zulassungsvoraussetzungen, Prüfungen und Abschlussarbeit
Zugelassen werden Bewerber/innen mit Schulabschluss der Sekundarstufe II sowie einem Bachelor- oder einem Masterabschluss (bzw. einem äquivalenten Abschluss des alten Systems). Fehlen die geforderten Abschlüsse, ist eine Zulassung „sur dossier“ möglich, basierend auf der Bewertung der erlangten Qualifikationen und der Berufserfahrung sowie der im beruflichen Kontext entwickelten Kompetenzen.
Die Lehrveranstaltungen werden nach Ermessen der Lehrperson in Form von Hausarbeiten, Kommentaren, Fachhandbüchern, Skripten oder Live-Streaming-Vorlesungen über eine Plattform angeboten. Die Bewertung erfolgt nach einer 30-Punkte-Skala.
Die Abschlussprüfung besteht aus einer Abschlussarbeit von mindestens 30 Seiten zu einem der im Master behandelten Themen.
Dauer und Aufbau des Executive Masters
Dauer: Einjährig (130 Stunden)
Präsenz: Zwei Lehrveranstaltungen à 4 Stunden pro Woche
Studiengang auf Italienisch
Montag nachmittags, 19:00–21:00
Samstag vormittags, 11:00–13:00
Studiengang auf Englisch
Freitag vormittags, 12:00–14:00
Donnerstag vormittags, 12:00–14:00
Studiengang auf Griechisch
Dienstag nachmittags, 19:00–21:00
Mittwoch nachmittags, 19:00–21:00
Kursbeginn: 20. Oktober 2025
Kursende: 29. Mai 2026
Dozent: Prof. Peter D. Kapsaskis
Einschreibung: Offen bis 19. Oktober 2025
Mindestteilnehmendenzahl: 5 pro Kurs (Italienisch, Englisch, Griechisch)
Voranmeldung obligatorisch
Leistungspunkte: 60 ECTS
Studienform: Online (Live-Streaming + Skripte)
Preis: EUR 3.000,00 + EUR 300,00 Verwaltungsgebühren
Studienprogramm
• SPS/04 SPS/06 – Einführung in die Theorie der Kulturdiplomatie I – ECTS 4
• SPS/04 SPS/06 – Theorie der Kulturdiplomatie II – ECTS 4
• SPS/04 SPS/08 – Theorie der Soft Power – ECTS 4
• SPS/04 SPS/06 – Einsatz von Soft Power in der kulturellen Außenpolitik – ECTS 4
• SPS/04 – Instrumente der Kulturdiplomatie – ECTS 4
• SPS/04 SPS/08 – Einsatz der Instrumente der Kulturdiplomatie in der Außenpolitik – ECTS 4
• M-DEA/01 – Kulturanthropologie durch Religion – ECTS 4
• SPS/04 M-STO/06 – Das Element Religion in der kulturellen Außenpolitik – ECTS 4
• Fallstudie 1: Russland, Indien, Brasilien, China, Türkei – ECTS 3
• Fallstudie 2: USA, Vereinigtes Königreich, Deutschland, Frankreich – ECTS 3
• Szenario kultureller Mediation – ECTS 2
• Forschung – ECTS 2
• Abschlussarbeit – ECTS 18